14.12.2009 (publiziert)
20.7.2006 (geschrieben)

Ruhet sanft!

Das Leben meint es gut mit Hutch Rimes. Als Chef einer florierenden Versicherungsagentur unterhält er auch ein ebensolches Verhältnis zu seiner Angestellten Holly Proudfit, bis diese ihn eines schönen Tages in ein ausgefeiltes Mordkomplott verstrickt...

Der Plan, den Holly Proudfit (Nina Siemaszko) ihrem verdutzten Chef Hutch Rimes (Steven Weber) da unterbreitet, erscheint auf den ersten Blick absolut narrensicher: Hutch soll des Nachts einen Einbruch in ihrem Hause vortäuschen und damit den ungeliebten und gewalttätigen Ehemann Cotton (Gregg Henry) aus dem Bett locken – für Holly die Chance, einen gezielten Schuss aus dem Hinterhalt abzugeben. Doch der Plan schlägt auf fatale Art und Weise fehl: Cotton erweist sich als der schnellere Schütze und erschießt Holly, die er für den Einbrecher hält. Während der Ehemann zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt wird, kommt "Einbrecher" Hutch ungeschoren davon. Zehn Jahre später: Frisch aus dem Gefängnis entlassen, findet Cotton in Hollys hinterlassenen Briefen Hinweise auf die Verschwörung und heftet sich an Hutchs Fersen. Der hat sich zwischenzeitlich schon wieder in neue Schwierigkeiten hineinmanövriert: Büro-Assistentin Olivia Wise (Gail O'Grady) droht, ihn wegen sexueller Belästigung am Arbeitsplatz zu verklagen, wenn er sich noch länger weigern sollte, ihren einfältigen und eifersüchtigen Mann Dewey (Stephen Tobolowsky) ins Jenseits zu befördern. In höchster Not sucht der gebeutelte Hutch Trost und Rat bei seiner Chefsekretärin, der "treuen Seele" Binny Redwine (Swoosie Kurtz) – und sorgt damit ungewollt für noch mehr Verwicklungen...

Mit "Ruhet Sanft" schuf Regisseur Matthew Irmas eine Thrillergroteske im TV-Format, deren Stärken durch die Schwächen leider weitgehend überlagert werden. Zugegeben: Hauptdarsteller Steven Weber erweist sich als durchaus gelungene Besetzung für den skurrilen Genrecocktail. Er spielte in der Vergangenheit in Thrillern ebenso wie in Komödien und Dramen (Mel Brooks' "Dracula – Tot, aber glücklich", "Leaving Las Vegas"). Seine Figur Hutch Rimes ist ein chaotischer Windhund, dem man gerne dabei zuschaut, wie er immer tiefer in den Schlamassel hineingerät. Die Geschichte überrascht durch einige unvorhergesehene Wendungen, erreicht aufgrund der sichtlichen Budget-Limitierungen aber zu keiner Zeit wirkliches Hollywood-Flair. Manchmal wirkt es, als sei für jede Szene nur ein einziges Take aufgenommen worden – ein Umstand, der die zuweilen sehr hölzernen Schauspiel-Leistungen erklären dürfte.

„Ruhet sanft“ ist sicherlich kein Film, den man sich bewusst vormerken sollte. Seine Zuschauer dürfte er wohl ausschließlich im nächtlichen Fernsehprogramm finden, zu einem Zeitpunkt also, an dem die Ansprüche an filmische Unterhaltung auch schon leicht fortdämmern.  

Christian Heger / Wertung: * (1 von 5)



Filmdaten

Ruhet sanft!
(Sleep Easy, Hutch Rimes)

USA 2000
Regie: Matthew Irmas; Drehbuch: Michael O'Connell; Produktion: Matthew Irmas, Zachary Matz, Nanda Rao Ausführende Produktion: Audrey Irmas; Kamera: Jerry Sidell; Musik: Alex Wurman;
Darsteller: Steven Weber (Hutch Rimes), Swoosie Kurtz (Binny Redwine), Gail O'Grady (Olivia Wise), Gabriel Mann (Jesse Proudfit), Nina Siemaszko (Holly Proudfit), Jack Johnson (junger Jesse Proudfit), Bonnie Somerville (Julie Proudfit), Marissa Jaret Winokur (Brenda), Stephen Tobolowsky (Dewey Wise), Gregg Henry (Cotton Proudfit), Larry Cedar (Walter), Stacey Travis (Rachel Rimes) u.a.;

Länge: 99 Minuten; FSK: in Deutschland Versionen ab 12 und ab 16 Jahren; deutsche DVD-Premiere: 9. Juni 2004



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