20.02.2013
I Used to Be Darker
![]() Letzte sind die junge Taryn (Deragh Campbell), die statt wie mit ihrer Mutter vereinbart nach Wales zu fahren bei ihrer Tante Kim (Kim Taylor), Onkel Bill (Ned Oldham) und der gleichaltrigen Cousine Abby (Hannah Gross) in Baltimore auftaucht. Grund für das spontane Umwerfen ihrer Reisepläne ist eine gescheiterte Liebe. Mit einer solchen plagen sich auch Kim und Bill, die mitten in der Trennung stecken. Das Auseinandergehen der Eltern belastet besonders Abby und treibt Risse in ihre Freundschaft zu Taryn, die ihrerseits ein ganz eigenes Familienproblem mit sich herumträgt. Was das für eines ist lassen nicht nur ihre Klagen über Gewichtszunahme früh erahnen, sondern vor allem die Konventionalität, die der musizierende Mix aus Mainstream und Mumblecore unter seiner Unregelmäßigkeit verbirgt. Der profane Plot stützt sich auf ein inszenatorisches Schema, das Komplexität und dramatischen Tiefgang mit beiläufigen Dialogen, sporadischer Handlung und Grunge-Look, sowohl der bei den Protagonisten als auch der Ausstattung behauptet.
Die zerschmettert er anschließend, damit unmissverständlich klar wird, dass das Milieu, das Porterfield müde betrachtet, total alternativ und keineswegs pseudo-unkonventionelles weißes Bildungsbürgertum ist und dass sich tiefe Emotionen in den improvisatorischen Songzeilen verbergen. Wer hofft, das sei das Ende vom Lied freut sich zu früh. Das Internet vergisst nie, beweist Abby, die anscheinend Bills musikalische Anfänge gegoogelt hat: "Ich hab dich in den Neunzigern gefunden, auf YouTube." Dort wäre auch Porterfields kakophone Coming-of-Age-Story besser aufgehoben. Lida Bach /
Wertung: *
(1 von 5)
Quelle der Fotos: Berlinale Filmdaten I Used to Be Darker (I Used to Be Darker) USA 2013 Regie: Matt Porterfield; Darsteller: Deragh Campbell (Taryn), Hannah Gross (Abby), Ned Oldham (Bill), Kim Taylor (Kim), Nicholas Petr (Nick), Geoff Grace (Geoff), Adèle Exarchopoulos (Camille) u.a.; Drehbuch: Amy Belk, Matt Porterfield; Produzenten: Eric Bannat, Steve Holmgren, Ryan Zacarias; Kamera: Jeremy Saulnier; Schnitt: Marc Vives; Länge: 90 Minuten; deutscher Kinostart: 9. Januar 2014
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