14.01.2018
Hannah – Ein buddhistischer Weg zur Freiheit
![]() Zu oft fallen Sätze wie "Es war beeindruckend", beim Karmapa oder einem anderen Lehrer dabei gewesen zu sein, ohne dass der Film das Besondere am Buddhismus vermitteln kann. Aber die Bilder sind durchweg sehr gut gewählt: Es sind starke Eindrücke, die der Zuschauer mitnimmt. Hineingeboren in eine intellektuelle Familie mit rational denkendem Vater, fand die Titelfigur Hannah Nydahl den Weg zum Hippie und zu den 68ern. Mit dem Hippie Trail gelangte sie, frisch mit Ole verheiratet, 1968 nach Nepal. Die Nydahls werden die ersten westlichen Schüler des Karmapa, dem geistigen Oberhaupt der Karma-Kagyü-Linie des tibetischen Buddhismus. Mit dem Ziel, sie ihrerseits zu Lehrern zu machen. Erfolgreich; sie vermitteln daraufhin in der westlichen Welt die Lehren des Karmapa und gründen buddhistische Zentren.
Das Bild ist rund. Aber den Zuschauer stört eventuell etwas. War alles so perfekt gelaufen? Oder arbeiteten die Regisseure an einer Verklärung? Erst aus "titel, thesen, temperamente" kann man erfahren, dass Ole sich heutzutage genießerisch als Lama und Held feiern, verehren lässt. Dass Marta György-Kessler selbst durch Hannah Buddhistin wurde, zeigt die Bereitschaft der Regisseurin, dem runden Bild keinen Schaden zuzufügen. Wen aber das Sujet ernsthaft interessiert, für den ist der Film ein Gewinn. Michael Dlugosch /
Wertung: * * *
(3 von 5)
Quelle der Fotos: W-film, Connected Pictures Filmdaten Hannah - Ein buddhistischer Weg zur Freiheit (Hannah – Buddhism's Untold Journey) GB 2014 Regie & Produktion: Marta György-Kessler, Adam Penny; Kamera: Guy Nisbett; Musik: Tom Hickox, Chris Hill; Schnitt: Simon Barker, Hamish Lyons; Länge: 93,34 Minuten; FSK: ab 12 Jahren; ein Film im Verleih von W-film Distribution; deutscher Kinostart: 18. Januar 2018
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