06.12.2014
Finn und die Magie der Musik
![]() Die vielversprechende Ausgangssituation und auch die Idee sind durchaus voller Potenzial. Der neunjährige Finn, dessen Mutter bei der Geburt (ausgerechnet an einem 24. Dezember) gestorben war, lebt mit seinem Vater zusammen, der als Zimmermann arbeitet. Finn möchte nicht dem Druck des Vaters nachgeben, Fußball zu spielen. Zufällig lauscht er eines Tages dem Geigenspiel eines weißhaarigen alten Herrn, der neu in die Nachbarschaft zugezogen ist, und wird auf der Stelle davon verzaubert. Der Vater verbietet ihm aber den Wunsch, Geige spielen zu lernen – so ist Finn gezwungen, zu Tricks und Lügen zu greifen, um hinterrücks seinen Traum zu erfüllen.
Auch wenn es im Bereich des Möglichen erscheint, dass ein Vater derart verschlossen und roh ist, so kann man doch nicht verstehen, wie er es neun Jahre lang auf die gleiche Art und Weise durchhält, nicht mit seinem Sohn zu sprechen, ihm seelisch völlig fern zu bleiben und das Kind völlig allein zu lassen. Dabei wäre jedes Kind emotional verkümmert und nicht so sensibel geblieben wie Finn. Wenig wahrscheinlich ist, dass die Nachbarin, die täglich für die beiden kocht, das nicht bemerkt und nicht Einfluss darauf genommen hätte. Selbst die Lehrerin oder der Pfarrer wären da aktiv geworden, zumal in einem kleinen holländischen Dorf jeder jeden kennt. Das sind Schwächen des an manchen Stellen konstruierten Drehbuchs.
Hilde Ottschofski /
Wertung: *
(1 von 5)
Quelle der Fotos: Arsenal Film Filmdaten Finn und die Magie der Musik (Finn) Niederlande / Belgien 2013 Regie: Frans Weisz; Darsteller: Mels van der Hoeven (Finn), Daan Schuurmans (Vater), Jan Decleir (Luuk), Justin Emanuels (Erik), Jenny Arcan (Frau Eising), Hanna Verboom (Juf Leonore), Manou Kersting (Rinus Dozeman), Esther Scheidwacht (Eriks Mutter), Mark van Eeuwen (Eriks Vater), Freerk Bos (Dominee ), Annelies Appelhof (Mutter) u.a.; Drehbuch: Janneke van der Pal; Produzenten: Sabine Veenendaal, Michiel de Rooij, Jeroen Beker; Kamera: Goert Giltay; Musik: Fons Merkies; Schnitt: Michiel Reichwein; Länge: 90 Minuten; FSK: unbekannt; ein Film im Verleih der Arsenal Filmverleih GmbH; deutscher Kinostart: 4. Dezember 2014
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