30.06.2014
Das Schicksal ist ein mieser Verräter
![]() Ganz zufällig laufen sie buchstäblich ineinander und schon ist es passiert. Ein kleines Feuerwerk inmitten trostlosen Krankenalltags. Das erste Treffen, herumschäkern, die Eltern treffen, sich berühren, mit den Freunden rumhängen, seine Lieblingsbücher austauschen, zusammen verreisen, der erste Kuss, der erste Sex... Eine Liebesgeschichte wie jede andere – scheinbar. "Pain demands to be felt" liest Hazel bei ihrem Lieblingsautor Peter van Houten. Das traute Glück einer ersten zarten Liebe bekommt immer wieder das hässliche Gesicht des Krebs zu sehen. So sitzt mal Gus mit einem erwartungsträchtigen Blick im Wartezimmer des Krankenhauses und wird von Hazels Vater heimgeschickt. Mal ist es Hazel, die verständnisvoll die Mutter von Gus umarmt, um anschließend den Wartezimmersitz weiter zu wärmen.
Doch nicht nur die Heldenhaftigkeit von Hazel ist das Erfolgsrezept, das die Fangemeinde von Green anwachsen lässt. Der Witz begegnet dem Filmzuschauer sowohl in großen als auch in kleinen dunklen Momenten der Verfilmung. "Sollten wir nicht warten bis es dunkel ist", fragt Hazel Gus während ihr blinder Freund Isaac das Auto seiner Ex-Freundin mit Eiern bewirft. "Für Isaac ist es doch dunkel", entgegnet Gus. Ein Déjà vu mit "Juno" von Jason Reitman: ein aus den Fugen geratener Alltag von Teenagern mit viel Witz und Charme. Dessen gibt es bei "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" allerdings in wohldosierten Mengen. Die Moral und Lebensweisheit stehen im Film klar im Vordergrund.
Dennoch ist es eine schöne Geschichte, seicht kitschig erzählt. Shailene Woodley, ihr scheinbar ungeschminktes Gesicht, ihre kluge und besonnene Art sind einem nach den ersten Minuten sympathisch. Ansel Elgort als abenteuerlustiger Junge von nebenan, den sich jede Mutter als Freund ihrer Tochter wünscht, wächst einem ebenso schnell ans Herz. Sieht man Hazel, ihren Eltern und Gus zu, so kann man nicht anders als lächeln. Es ist kein Mitleid, das man verspürt, sondern vielmehr Freude an der Stärke dieser Personen und deren kleinen Momenten des Glücks. Mit Schmerzen kann man leben; man tut es einfach.
Ein feel good-Filmchen ohne wirkliches Happy End für die Charaktere, sondern eher für das allgemeine Verständnis von Lebensglück. Man gönnt den beiden Teenagern ein kleines bisschen mehr Ewigkeit zusammen. Margarethe Padysz /
Wertung: * * *
(3 von 5)
Quelle der Fotos: Twentieth Century Fox of Germany GmbH Filmdaten Das Schicksal ist ein mieser Verräter (The Fault in Our Stars) USA 2014 Regie: Josh Boone; Darsteller: Shailene Woodley (Hazel), Ansel Elgort (Gus), Nat Wolff (Isaac), Laura Dern (Frannie), Sam Trammell (Michael), Willem Dafoe (Van Houten), Lotte Verbeek (Lidewij) u.a.; Drehbuch: Scott Neustadter, Michael H. Weber nach dem Buch von John Green; Produzenten: Marty Bowen, Wyck Godfrey; Kamera: Ben Richardson; Musik: Mike Mogis, Nate Walcott; Schnitt: Robb Sullivan; Länge: 126,28 Minuten; FSK: ab 6 Jahren; ein Film im Verleih der Twentieth Century Fox of Germany GmbH; deutscher Kinostart: 12. Juni 2014
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